Made for Marxloh

Wanderausstellung „Made for Marxloh“ eröffnete am 11. Juni 2012 in Duisburg

Mit finanzieller Unterstützung durch die „Immeo Wohnen“ konnte die Ausstellung von Semester- und Diplomarbeiten zum Thema ''Made for Marxloh'' nicht nur in Karlsruhe, sondern auch am Ort des Geschehens in Marxloh erfolgreich durchgeführt werden. 

Zu den Hintergründen der Ausstellung:

Mit nur noch knapp der Hälfte von ehemals 40 0000 Bewohnern und einem Ausländeranteil von 30% steht der Duisburger Stadtteil oft im Fokus von Medienberichten. Die einen sprechen von „Ghetto“, die anderen von einem einzigartigen Beispiel multikulturellen Zusammenlebens. Spricht man mit den Menschen vor Ort, wünschen sich die meisten nur Normalität und mehr Lebendigkeit.

Mit dem Bau der größten Moschee Deutschlands, der ohne Proteste verlief, weil die türkische Gemeinschaft sowohl die christlichen Kirchen wie auch die Bewohner der Stadt in die Planung mit einbezog, hat eine neue Stadtteilentwicklung eingesetzt. Auch die höchste Dichte an Brautmodengeschäften deutschlandweit brachte Bewegung in das Quartier. Mit der Kampagne „Made in Marxloh“ wird auf die selbstinitiierten positiven Erfolge über die Grenzen von Marxloh hinaus aufmerksam gemacht.

Erste Schritte in eine Perspektive, die es nun gilt räumlich weiter zu qualifizieren. Wie aber stärkt man einen Stadtteil, der von hohem Leerstand und Arbeitslosigkeit betroffen ist? Wie könnte man die bisherigen Erfolge städtebaulich unterstützen? Ist Rückbau die einzige Strategie und wenn, dann wo und wie? Oder setzt man Impulse durch Neubau? Aber was soll man neu bauen? Oder baut man weder zurück, noch neu und entwickelt stattdessen Strategien für die Nachnutzung von Brachen und Leerstand? Aber welche Nachnutzungskonzepte könnten greifen? Und wer sind die Nachnutzer?

Mit diesen Fragen machten sich Architekturstudenten des Fachbereichs Städtebau am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) auf den Weg, um Gestaltungsstrategien für Marxloh zu entwickeln. Betrachtungsgebiet war der gesamte Stadtteil, Planungsgebiet der Elisenhof.

Im Rahmen der Ausstellung werden nun die vielfältigen Ergebnisse präsentiert. Sieben Projekte stehen im Fokus – sie stellen die Bandbreite an Stadtumbaustrategien vor: von semi-autarken Wohn- und Lebenskonzepten über die Gestaltung des Zentrums als öffentliches Forum, die Entwicklung von Bürgerbeteiligungsprozessen bis hin zur Fusion deutsch-türkischer Kulturen und deren räumlicher Manifestierung. Made for Marxloh.