Weltweit werden neue Stadtquartiere mit Rückgriff auf historische Typologien und Formensprachen realisiert. In Innenstädten werden Gebäude historisierend neu errichtet, andernorts wird Bausubstanz abgerissen, um verlorengegangene historische Häuser und Gebäudeensembles oder gewünschte Bilder (wieder) zu errichten. Die Phänomene der Retro-Quartiere sind komplex und in ihren Motivationen, Ausdrucksformen und Akteurskonstellationen unterschiedlich. Es finden sich Rekonstruktionen verlorengegangener Gebäude und Kopien historischer Strukturen, die in einen gänzlich neuen räumlichen und soziokulturellen Zusammenhang gestellt werden.
Die Publikation untersucht das Phänomen des historisierenden Städtebaus anhand von 14 internationalen Fallbeispielen. Die Auswahl umfasst Projekte in unterschiedlichen geografischen, sozioökonomischen und planungskulturellen Kontexten. Neben der Dokumentation des Status quo und der Entwicklungsgeschichte werden auch die gesellschaftspolitischen Hintergründe und Debatten zu den Projekten beleuchtet.