Wir wollen die Welt verändern. Grob gesagt.
Klimawandel, Pandemien, Energieknappheit, Wohnungsnot und zunehmende soziale Ungerechtigkeit sind globale Herausforderungen, deren Auswirkungen allgegenwärtig sind. Durch unseren Beruf sind wir in direkter Berührung mit den Ursachen einiger der genannten Probleme: Der Bausektor ist für 40% der CO2-Emissionen verantwortlich. Der hohe Energie- und Ressourcenverbrauch beim Bauen selbst, die mangelnde Berücksichtigung recyclefähiger Materialien und der Lebenszyklen von Gebäuden und das Erbe der autogerechten Stadt sind maßgeblich mit für den Klimawandel verantwortlich. Steigende Baukosten und die vermehrte Spekulation mit dem Gut Boden führen zu rasant steigenden Immobilien- und Mietpreisen. Der Zugang zu adäquatem und bezahlbarem Wohnraum wird so immer mehr Menschen verwehrt. Dies lässt die Ungleichheit in der Gesellschaft weiter anwachsen und gefährdet in Folge das soziale Miteinander. Es muss sich etwas ändern – aber was und vor allem, wie? Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass echte Veränderung einfach zu erreichen sei. Die Problemlagen sind komplex und erfordern unterschiedliche Herangehensweisen und Lösungen, die auf verschiedenen Ebenen ansetzen müssen. Gleichzeitig haben wir gerade als Architektinnen und Stadtplaner*innen jede Menge Möglichkeiten, mit unserem Wissen, unseren Fähigkeiten und Kompetenzen etwas zu tun, um den krisenhaften Entwicklungen gegenzusteuern.
Durch Träumen und mutiges Vorausdenken lassen sich Utopien wie Dystopien skizzieren, wir können uns aber auch in politische Debatten einmischen, laut werden, demonstrieren und uns Gehör verschaffen, uns in bestehende Initiativen einklinken oder eigene Projekte entwickeln - es gibt unzählige Möglichkeiten.